Die Geschichte Spaniens

Prähistorische Zeit

Schon vor über einer Million Jahren lebten Vorfahren der Menschen im nördlichen Spanien nahe des Ortes Burgos.

Spuren von den ersten Menschen (hier: Neandertaler) sind etwa 30’000 bis 50’000 Jahre alt. Die wichtigsten Fundorte, die das belegen, sind Höhlen.

Das Keltisch-Iberische Spanien

Die Iberer sind die eigentlichen Ureinwohner der Iberischen Halbinsel. Dabei handelte es sich sehr wahrscheinlich um verschiedene Völker, die zur Zeit des Neolithikums (Übergang von Jägern und Sammlern zur bäuerlichen Lebensweise in den Jahren 5’000 bis 3’000 vor Christus) auf die Halbinsel einwanderten. Über deren Ursprung dieser Völker wird noch spekuliert: Einige vermuten, dass sie aus dem östlichen Mittelmeerraum kamen. Andere sind der Meinung, dass sie von den Begründern der megalithischen Kultur in Großbritannien, Irland und Frankreich abstammten.

Um 1’200 vor Christus drangen Stämme der Kelten von Norden in Spanien ein. Durch Vermischung mit den Iberern entstand die keltisch-iberische Volksgruppe.

Phönizier, Griechen und Karthager

1’100 vor Christus erkundeten phönizische Seefahrer von der Ostküste des Mittelmeers die spanische Küste und gründeten Kolonien. Mit denen betrieben sie umfangreichen Handel. Die bedeutendste Kolonie war Gadir, das heutige Cádiz (dort beginnt meine Wanderung).

Während der punischen Kriege zwischen Karthago und Rom (zwischen 264 und 146 vor Christus), drangen die Karthager auch in Spanien ein und eroberten weite Teile des Landes.

Römer und Goten

Nach der endgültigen Niederlage Karthagos eroberten die Römer nahezu die gesamte iberische Halbinsel. Die dadurch entstandene Provinz ‘Hispania’ wurde zu einem vollwertigen Bestandteil des Römischen Reiches. Handelsstrassen und Brücken wurden gebaut.

Als das Römische Weltreich zerfiel, eroberten gotische Stämme das ganze Land. 419 riefen sie das erste gotische Königreich aus.

Die Epoche der Mauren und die ‘Reconquista’

Die Goten beherrschten die Iberische Halbinsel bis 711, als muslimische Heerscharen die Straße von Gibraltar überquerten und den Gotenkönig Roderik besiegten. Südspanien blühte unter den Mauren auf, vor allem dank der arabischen Bewässerungstechniken. Der Vormarsch der Mauren wurde vom Gotenkönig Pelayo in Nordspanien zum Stocken gebracht. Die Mauren sollten aber noch 8 Jahrhunderte lang weite Teile Spaniens beherrschen.

Das maurische Spanien wurde allmählich unabhängig vom Arabischen Reich. Im 10. Jahrhundert rief Abd ar-Rahman der Dritte das heutige Andalusien – damals Al-Andalus genannt – zu seinem Kalifat aus. Cordoba war zu der Zeit das kulturelle Zentrum.

Streit zwischen den maurischen Adelsfamilien führten dazu, dass das gewaltige Reich in kleine Kalifate zerfiel. Gleichzeitig begannen die Christen im Norden des Landes die Rückeroberung – die sogenannte ‘Reconquista’. Die Vereinigung der beiden bedeutendsten christlichen Königreiche durch die Hochzeit von Ferdinand von Aragón und Isabella von Kastilien im Jahr 1469 war der Wendepunkt. Von nun an verloren die Mauren schnell an Boden, und 1492 eroberten die Christen Granada, das letzte maurische Kalifat.

Das Goldene Zeitalter der Katholischen Könige

Ferdinand und Isabella (1479 bis 1504) gelang es, das ganze Land unter ihrer Krone zu vereinigen. Ihr Bestreben, Spanien zu ‚re-christianisieren‘ resultierte jedoch in der Spanischen Inquisition. Tausende Juden, Mauren und sonstige Andersgläubige, die sich nicht zum Christentum bekennen wollten, wurden des Landes verwiesen oder umgebracht.

Diese schwarze Epoche der spanischen Geschichte fiel mit einer goldenen zusammen, denn nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus im Jahre 1492 flossen tonnenweise Reichtümer aus der Neuen Welt nach Spanien. Spanien entwickelte sich zu einer der mächtigsten Nationen der Welt.

Die Geschichte Spaniens von 1500 bis heute ist zweifelsohne spannend und vielfältig, aber für das, was ich während meiner Pilgerreise sehen werde, nicht mehr Impuls-gebend. Der Baubeginn viele der grossen Kathedralen liegt im 13. Jahrhundert, der der Kathedrale von Santiago de Compostela sogar schon im Jahr 1057. Die grossen, wichtigen Brücken entstanden im Römischen Reich.

[Die Daten für die obige Zusammenfassung der Geschichte Spaniens stammen von der Website ‘Alles über Spanien’]