25. April 2023 – Tag 46

Von Negreira nach Lago

Wetter: Alles grau und dazu auch noch Regen

Ich habe gestern im Restaurant der Herberge zu Abend gegessen. Für mich gab es kleine Tintenfische und einen Salat aus verschiedenem Grünzeug, Tomaten und Zwiebeln. Mit dem Bauch voller leckerer Sachen und meinem neuen Jakobsweg-Haarschnitt habe ich wunderbar geschlafen.

Zum Glück bestehen die Feld- und Waldwege der heutigen Etappe aus festgewalztem Schotter und Sand, in denen der Regen versickerte und keine Pfützen bildete

Beim Start der heutigen Etappe hingen die Wolken fast auf den Hausdächern, aber es war trocken. Leider änderte sich das bald und es regnete immer wieder.

In den Vegetationstunneln wurde es heute gar nicht richtig hell

Meine Gärtnerseele kann mit Regen gut leben, aber beim Wandern nimmt er mir die Möglichkeit, gelegentlich abzusitzen, eine Kleinigkeit zu essen und zu verschnaufen. Das gefällt mir nicht.

In den grünen Hügeln an der Atlantikküste war ich Wind und Regen schutzlos ausgeliefert. Das Laufen mit einem Schirm wurde dort sehr mühsam

Und so war es mir gegen 16 Uhr einfach genug mit Laufen im Regen. Ich beschloss, in der Herberge mit Restaurant, in der ich gerade eine heisse Milch trank, zu bleiben. Ich konnte mir ein Bett aussuchen (ganz klar: ein unteres nahe bei einem Fenster), habe meinen Schlafplatz eingerichtet und geduscht.

Das war nicht ganz nach einem Gusto, denn die Sachen, die ich in der gestrigen Herberge gewaschen hatte, waren immer noch feucht, und die, die ich heute anhatte, ebenfalls. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu duschen und die feuchte Kleidung von heute wieder anzuziehen. Die feuchten, sauberen Sachen von gestern habe ich hier zum Trocknen aufgehängt. Ob das passieren wird bei 100% Luftfeuchtigkeit bezweifele ich allerdings. Ihr versteht sicher, dass das ein Problem ist.

Vor zwei Tagen habe ich Freundinnen und Freunde meiner Jakobsweg-Wanderungen in einem Rundbrief darüber informiert, dass ich gesund und glücklich in Santiago de Compostela angekommen bin. Eure Reaktionen, z. T. unmittelbar danach oder mit etwas mehr Abstand dazu, eure ausgesprochen herzlichen Worte haben mich sehr berührt und glücklich gemacht. Ich danke euch ganz herzlich dafür.

Ich möchte so viel Zeit wie möglich mit den Menschen hier auf dem Camino verbringen. Für persönliche Antworten fehlt mir deshalb jetzt und hier Zeit und Energie. Ich hoffe auf euer Verständnis und wünsche euch eine gute Nacht.

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