11. März 2023 – Tag 5

Von Guillena nach Castilblanco de los Arroys

Wetter: Morgens frisch und klar, dann immer wärmer und Bewölkungszunahme. Später dominierte wieder der blaue Himmel

Heute gab es Frühstück in der Pilgerherberge. Die zwei Frauen, die dort den Laden schmeissen, hatten dafür eingekauft und jeder machte sich dann, was er gernhatte. So bin ich mal wieder zu einem schwarzen Tee mit Milch gekommen.

Bald danach wurde ich von gelben Pfeilen aus dem Ort geführt. Den Weg über Steine in einer Furt im Fluss zu finden, brauchte viel pfadfinderisches Gespür. Der Fortsetzung dieses Weges durch ein Industriegebiet und dann weiter Richtung Norden durch ein riesigen Olivenhain war wieder leichter zu folgen.

Wenn ich das nächste Mal Oliven esse, werde ich an die alten Bäume hier oben denken

Im Olivenhain habe ich Mike und Lukas, ein holländisches Rentnerpaar, wiedergetroffen. Mit den beiden hatte ich schon beim Frühstück zusammengesessen und geplaudert. Interessant, die beiden sind noch nie auf Vlieland gewesen, aber kennen die anderen holländischen Nordseeinseln gut.

Eine Weile später ist mir Anna aus Dänemark begegnet. Mit ihr habe ich auch schon in der Pilgerherberge gesprochen. Auch sie ist Pensionärin und scheint einen Teil ihres Lebens auf Jakobswegen zu verbringen. Schnell entstand auch mit ihr ein interessantes Gespräch.

Mit zunehmender Höhe der Hügel, über die wir wanderten, veränderte sich die Vegetation. Statt Olivenbäumen gib es dort oben Korkeichen, darunter blühender Lavendel, Thymian und Kamille. Was für ein Paradies und wie gut es dort roch!

Plötzlich waren die Wiesen voller blühender Blumen

Dort begegnete mir Martin, ein Elektroingenieur aus Deutschland. Auch mit ihm habe ich in den vergangenen Tagen schon ein paar Mal geredet. Auch er liebt das Wandern auf Jakobswegen. Martin ist seit 4 Jahren zuckerkrank und muss regelmässig seinen Zuckerspiegel messen und Insulin spritzen. Sein halber Rucksack ist voll von den Utensilien dafür. Die Insulindosen bewahrt er in einer Thermoskanne auf, die er kalt halten muss. Das bedeutet für ihn einen riesigen Aufwand, aber die Jakobswegwanderungen sind ihm das anscheinend wert. Dieses Mal will er, wie wir alle, in etwa 8 Wochen auf der Via de la Plata nach Santiago de Compostela laufen.

Noch 6,9 Km bis zu meinem nächsten Schlafplatz

Heute bin ich in der städtischen Herberge von Castilblanco de los Arroys untergekommen. Viele der anderen Pilgerschwestern und -brüder, die auch dort übernachten, kenne ich schon ein bisschen. Ich freue mich, dass ich wieder sehr schnell Teil dieser Wandergemeinschaft werde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert