13. März 2023

Von Almaden de la Plata nach El Real de la Jara

Wetter: Blauer Himmel mit ein paar Schleierwolken und sommerlichen Temperaturen

Das Hellwerden heute Morgen wurde von einem fantastischen Vogelkonzert begleitet. Auf dem Kirchturm gib es mehrere Storchennester und im Ort viele Schwalben. Das vermittelte mir den Eindruck, dass Vögel in Almaden de la Plata sehr geschätzt werden.

Nur ein paar Häuser von der Herberge entfernt gibt es ein Café, das von Männern in Arbeitskleidung frequentiert wurde. Jeder, der reinkam, wurde mit Hallo begrüsst und auf die Schulter geklopft. Dann gab es einen Kaffee und einen Likör, ein paar Worte an Diesen & Jenen, und tschüss und weg. Jemand Neues kam, Kaffee und Likör standen bereit. Nebenbei lief der Fernseher ziemlich laut.

Stauend sah ich diesem Ritual zu, wurde geduldet und bekam für sehr wenig Geld ein leckeres Frühstück. 

Aufstieg in die Hügel um Almaden de la Plata

Ich habe dann allein den Weg mit den gelbem Pfeilen aus dem Ort gesucht. Weiter ging es über Hügel mit Steineichen, Oliven und Korkeichen. Immer wieder sah ich Kühe, Schafe, Ziegen und auch Schweine unter den Bäumen. Das sah sehr idyllisch aus.

Der Schinken von freilebenden Schweinen soll besonders lecker sein

Der Weg war leicht zu finden, verlief in einem Auf & Ab durch die grüne Hügelwelt. Einen hohen steilen Aufstieg gab es zwischendrin, in dem ich immer wieder Kim begegnet bin. Er, Däne, der auf den Balearen lebt und Koch ist, schleppte einen grossen Rucksack den Hügel hoch. Mal lief er vorn, mal ich, und bei jeder Begegnung plauderten wir eine Weile.

Viehweide mit schattenspendenden Bäumen

Am höchsten Punkt des Hügels lernte ich Lutz kennen. Er berichtete mir, dass er schrecklich müde sei. Er hätte letzte Nacht nur 2 Stunden schlafen können. Der Camino sei schuld. Er hoffe auf eine bessere nächste Nacht und weg war er.

Die städtische Herberge am Ortseingang sah geschlossen aus. Nicht weit davon gibt es eine private Herberge, in der ich das letzte Bett bekam, wieder wie letzte Nacht im Doppelstockbett oben. Das habe ich nicht so gern, da ich mindestens 2x pro Nacht pinkeln muss. Und das heisst dann, 2x nachts im dunklen runter und wieder hochsteigen. Letzte Nacht hat das aber gut geklappt.

Bald trudelten andere Pilger ein, die in dieser Herberge telefonisch ein Bett reserviert hatten. Man kennt sich inzwischen; die herzlichen Begrüssungen zeugten davon.

Die private Herberge, in der ich untergekommen bin, hat 6 Doppelstockbetten in 3 kleinen Zimmern. Die Betten sind frisch bezogen, einschliesslich einer Zudecke, so dass man seinen eigenen Schlafsack nicht braucht.

Für maximal 12 Gäste gibt es eine Toilette, kombiniert mit einer Dusche. In einer kleinen Küche hat es Töpfe, Geschirr und Besteck, aber sonst nichts. Dort steht auch eine Waschmaschine. Einen Aufenthaltsraum gibt es mit 10 Stühlen an zwei Tischen, und einer kleinen, internationalen Bibliothek. Zur Herberge gehört auch eine Dachterrasse mit Sitzgelegenheiten, einem Bottich zum Wäschewaschen, Leinen zum Wäschetrocknen und einem wunderbaren Ausblick. Die Übernachtung kostet hier 11 Euro. Da kann man nicht meckern!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert