12 . März 2023 – Tag 6

Von Castilblanco de los Arroyos nach Almaden de la Plata

Wetter: Morgens frisch und klar, dann Hochsommerwetter, Wolken gab es den ganzen Tag nicht

Die Via de la Plata führte heute durch den ‚Parque Natural Sierra Norte‘, ein Naturpark mit vielen Korkeichen und anderen hier ansässigen Bäumen. Zum Parkeingang sind es von Castilblanco de los Arroyos 16 km auf dem Seitenstreifen einer wenig befahrenen Strasse. Der Weg durch den Park und hoch nach Almaden de la Plata ist fast noch einmal so lang. Unterwegs gibt es keine Möglichkeit, etwas zu Essen oder zu Trinken zu kaufen. Das ist eine Herausforderung für den Jakobspilger. Der Tag ist lang und wegen des ansteigenden Terrains auch körperlich sehr anstrengend.

Gestern haben Mike, Lukas und ich beschlossen, den Weg gemeinsam zu laufen. Wir waren abends noch zusammen Proviant einkaufen und sind relativ früh schlafen gegangen. Um 5 Uhr heute Morgen sind wir aufgestanden und haben wie hier am Sonntag üblich kein offenes Café zum Frühstücken gefunden. (Jemand hatte uns berichtet, dass es am Ortsausgang eins gäbe. Das war aber ein Gerücht.)

Das nächste Café gibt es erst heute Abend. Das, wo wir frühstücken wollten, war geschlossen.

Um 6 Uhr waren wir auf der Strasse zum Naturpark und sind ohne Frühstück losgezogen. Um diese Uhrzeit war es noch stockdunkel und ein schöner Sternenhimmel wölbte sich über uns. Als sich der Himmel im Osten rot verfärbte, haben die Hähne auf den Farmen entlang der Strasse ihr Bestes gegeben, alle zu wecken. Zum Sonnenaufgang haben wir am Strassenrand gefrühstückt.

16 km auf dem Seitenstreifen einer Strasse (ohne Milchkaffee) sind eine grosse Herausforderung

Mike, Lukas und ich sind gut trainierte Wanderer und kamen zügig voran. Aber da es immer wieder lange, stark ansteigende Strassenstücke gibt, war es stellenweise auch anstrengend. Am Parkeingang haben wir uns ein zweites Frühstück und eine längere Rast gegönnt. Inzwischen stand die Sonne schon ziemlich hoch und die Temperaturen wurden sehr hochsommerlich. Im Park haben wir uns die verschiedenen Bäume angesehen. Leider gab es zu denen keine Beschreibung.

Im Parque Natural Sierra Norte

Das letzte Stück des Weges war eine Extra-Herausforderung: Es ging SEHR steil einen Berg hinauf zum Städtchen Almaden de la Plata. Die Sonne stand in dieser Bergflanke und brannte sehr intensiv auf uns. Unsere Wasservorräte waren schon fast aufgebraucht. Aber irgendwann war auch das geschafft.

Lukas und Mike auf den letzten Metern vor dem Ziel

In einer Pilgerherberge neben der Kirche bekamen wir Betten und konnten bald duschen. Der Tag mit Mike und Lukas war entspannt und interessant. Wir haben etwa die gleiche Wandergeschwindigkeit und hatten damit überhaupt keine Probleme. Es gab viel zu erzählen und so war der ganze Tag ein spannendes sich Kennenlernen.

In der Küche der Pilgerherberge von Almaden de la Plata

Am späten Nachmittag bin ich essen gegangen. In einem von der Herberge empfohlenem Restaurant hat man sich dann wiedergetroffen und die interessanten Plaudereien fortgesetzt. Dass ich hörbehindert bin, hat sich anscheinend rumgesprochen. Die Rücksichtnahme darauf ist für mich deutlich spürbar und ein tolles Geschenk!

Viel Platz im Schlafzimmer der Herberge. Ich schlafe rechts oben.

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