Von Puerto Real nach Jerez de la Frontera
Wetter: Von allem etwas, auf dem letzten Wegstück hat es geregnet
Morgens habe ich im Internet noch einmal nach einem Zimmer in Jerez geschaut und dieses Mal hat es geklappt. Prima, ein Problem weniger!
Meine Befürchtung, dass ich ohne Frühstück aufbrechen muss, ist leider wahr geworden. In Puerto Real war morgens tatsächlich alles geschlossen. Ich habe dann das Städtchen mit leerem Magen über die Einkaufsstrasse Richtung Westen verlassen. Weiter ging es durch Wohnquartiere und Geschäftsviertel zur Universität von Cádiz.

Zwischen Puerto Real und El Puerto de Santa Maria, dem nächsten Ort, an dem ich vorbeikomme, liegt ein grosses Marschgebiet mit Tümpeln und Kanälen. Ein Weg führt im Zickzack und über Brücken durch dieses Labyrinth. Die Universität hat aus diesem Biotop ein interessantes Naturschutzgebiet gemacht.

Nach gut 2 Stunden hatte ich das Marschland durchquert und ich erreichte die ersten Häuser von El Puerto de Santa Maria. Dort habe ich in einem Café endlich ein Frühstück bekommen. Obwohl sehr einfach, es schmeckte wunderbar!

Der Weg zwischen Frühstück und meinem Etappenziel hat mir nicht besonders gefallen. Erst gab es eine nicht enden wollende Abfolge von Kreuzungen und Kreiseln, mit Tankstellen, Pommesbuden, Autohändlern und viel Verkehr. Dann ging es lange Zeit einen Berg hinauf und auf der anderen Seite direkt neben einer Autobahn hinab. Jerez schien lange Zeit zum Greifen nah, aber war dann doch noch weit weg. Viele Stellen des Weges waren voller Abfall; die Menschen hier scheint das nicht zu stören.

Als ich gegen 14:30 Uhr Jerez erreichte, begann es zu regnen. Ich war froh, dass ich schon einen trocknen Platz für die Nacht hatte. Ich musste nur kurz einchecken und konnte dann sofort duschen gehen. Duschen, T-Shirt, Unterhose und Socken waschen, etwas trinken, ein Power-Nap machen, haben mich eine Weile beschäftigt. Und dann hatte ich Hunger!
An einem Platz, nicht weit entfernt vom Hotel, gab es mehrere Restaurants. In eins, das mich optisch ansprach, bin ich rein, um mir die Speisekarte anzuschauen. Sofort kam ein aufdringlicher Mann, gab sich als meinen besten Freund aus, und erzählte mir etwas vom superguten Essen, das nie auf einer Speisekarte auftauchen würde. Das würde man aber gern für mich kochen. 45 Euro würde das Fischgericht nur kosten. Er redete und redete. Da habe ich das Restaurant wieder verlassen.
In einem Lokal, das mehrheitlich jüngere Menschen anzog, sprach keiner von der Bedienung Englisch. Ich habe die junge Frau neben mir gefragt, ob sie mir helfen kann. Das hat sie gern gemacht. Schon bald sass ich vor 3 gefüllten Teller und Schüsseln und einem Bier. Mein Magen hat sich gefreut. Ich hätte an diesem Abend gern ein etwas besseres Gericht gegessen, meins war Junkfood recht ähnlich. Well, was für eine schöne Illusion bei meinen rudimentären Spanischkenntnissen.